Dem Nebel trotzen

Nebel, Nebel grau, dumpf, träg.
Schwer liegst du auf mir, nimmst mir den Raum zum Atmen,
langsam kriecht die zähe Masse kalt durch mich.

Erschöpft und müde raffe ich meine letzte Kraft zusammen und fasse den Entschluss:

  ROT

Ich kleide mich rot, wähle rotes Gemüse, rote wärmende Gewürze.

Die rote Power zieht ein, feurige Ströme heizen mir ein,
Kanäle öffnen sich, Bewegung geschieht innerlich.
Die kalt-feuchte Luft trifft in Nase und Rachenraum auf gut durchblutete Wände.

Mein leuchtend rotes Blut durchströmt mich wallend tief im Innern und an meiner
heilen Oberfläche.

Meine Atemluft wird erwärmt, flutet warm die bereiten Lungen.
Ja, der Austausch: Sauerstoff strömt ein, reichert mein satt-rotes Blut an,
zirkuliert in jedes dürstende Gewebe, in jede hungrige Zelle.

Ich bin heiß-wallend versorgt; meine Gewebe nehmen auf, vielfältigste Reaktionen finden statt, die Energie steigt und steigt, Wärme, fast Hitze entsteht und verteilt sich bereitwillig durch alle offenen Bahnen in meinem Körper und meinem Geist.

ROTROT wie tust du mir wohl, im kalt-nebligen November.